Die neue Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zum Vorhofflimmern
legt besonderen Wert auf die Effektivität der Antikoagulation zur Verhinderung von
Schlaganfällen und systemischen Thombembolien. Wegen des empfohlenen CHA2DS2-VASc-Scores wird sich die Anzahl der Patienten mit einer Indikation zur Langzeitantikoagulation
deutlich erhöhen. Neben der Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten stehen neue orale
Antikoagulantien an der Schwelle zur Einführung in die Klinik. Der Thrombininhibitor
Dabigatran wird wahrscheinlich als erste der neuen Substanzen für diese Indikation
zugelassen werden. In der RE-LY-Studie [5] konnte Dabigatran in einer Dosierung von 2 x 110 mg/d die Nicht-Unterlegenheit gegenüber
gut kontrolliertem Warfarin zeigen. In einer Dosierung von 2 x 150 mg/d war Dabigatran
dem Warfarin signifikant überlegen und die Anzahl ischämischer Schlaganfälle war signifikant
geringer. Beide Dosierungen des Dabigatran waren mit einer signifikanten Reduktion
der Rate an intrakraniellen Hämorrhagien assoziiert. In der jüngst publizierten ARISTOTLE-Studie
war Apixaban auch dem Warfarin überlegen [7].
Die Faktor Xa-Antagonisten Rivaroxaban und Apixaban sind ebenfalls in der Indikation
Schlaganfallprophylaxe beim VHF untersucht worden. In der ROCKET-AF-Studie [5] war Rivaroxaban dem Warfarin nicht unterlegen und führte zu einer geringeren Rate
an intrakraniellen Blutungen. Für das Apixaban waren bisher nur die Ergebnisse der
Vergleichsuntersuchung mit ASS publiziert. In der Averroes-Studie [6] war Apixaban dem ASS bei der Prävention von Schlaganfällen signifikant überlegen
und führte zu einer vergleichbaren Rate an schweren Blutungskomplikationen.
Die neuen hochspezifischen Gerinnungsinhibitoren scheinen also neben einer einfacheren
Applikation und der fehlenden Notwendigkeit eines Monitorings und der Dosisanpassung
auch auf der Seite der Effektivität und/oder der Sicherheit wesentliche Vorteile gegenüber
einer INR-adaptierten Therapie mit Vitamin K-Antagonisten zu haben.
The new guidelines of the European Society of Cardiology (ESC) for atrial fibrillation
emphasizes the efficiency of anticoagulation for the prevention of strokes and systemic
thrombosis. Because of the CHA2DS2-Score the number of patients in which anticoagulation for a longer period is required
will be rising substantially. Besides the still mostly used vitamin K antagonists
new orally given anticoagulants will soon be available, dabigatran probably will be
the first one of the new agents with an indication for stroke prevention. In the RE-LY-Study
dabigatran showed non-inferiority in a dosis of 2 x 150 mg/die when compared with
Warfarin and the number of ischemic strokes was significantly lower. Intracranial
hemorrhage was significantly lower with both doses of dabigatran.
The factor Xa-antagonists rivaroxabaran and apixaban have also been investigated in
the prevention of stroke in atrial fibrillation. In the ROCKET-AF-Study rivaroxaban
showed non-inferiority when compared with warfarin with significant less intracranial
hemorrhage. Apixaban has until recently only been studied against the treatment with
ASS and was superior in the Averroes-study in the prevention of strokes with a comparable
rate of severe bleeding complications. In the recently published ARISTOTLE study apixaban
showed superiority when compared with warfarin.
The new and highly specific anticoagulants seem to be easier to apply, they have not
to be monitored or dose adjusted in special patient populations and they seem to be
more effective and more secure compared with an INR-adapted therapy with vitamin K
antagonists.
Key words
Vitamin K antagonists - factor Xa antagonists - hemmorrhage - stroke prevention -
thrombosis